Der heutige Tag stand im Zeichen des Verweilens: unsere arabisch-deutsche Reiseleiterin Monika ist nach Hause nach Bethlehem gefahren und Tati (mehr israelisch als deutsch trotz Pass ;-) ) ist mit einer anderen Gruppe unterwegs (Multitasking ist normal in Israel). Für uns stehen am Vormittag der Besuch von YadVashem bzw. das Herzl Museum auf dem Programm. Beides Stätten, die sich intensiv mit der Vorgeschichte des Staates befassen.
Theodor Herzl und das moderne Israel |
Herzl-Darsteller aus dem Museumsfilm |
Grab von Jitzhak und Lea Rabin |
Das American Colony Hotel in Ostjerusalem |
Bericht von Fritzi und Monika über den Yad Vashem-Besuch
Nicht nur die Jerusalem-“Frischlinge“
zieht es zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Auch
Israel-Erfahrene wollen Eindrücke auffrischen und ganz im Sinne von
Kurt Tucholskys Worten „Ein Land ist nicht nur, was und wie es
handelt, es ist ebenso das, was es duldet.“ mit den Erfahrungen der
vergangenen Tage verknüpfen.
Ausgestattet mit Audio-Guide und
Lageplan durchlaufen wir die unterschiedlichen Museumsräume, die den
verschiedenen Kapiteln des Holocaust gewidmet sind. Viele Objekte und
Fotos erscheinen gerade uns Deutschen bekannt, immer wieder werden
aber auch weniger geläufige Aspekte beleuchtet, etwa das Schicksal
der Überlebenden oder auch der jüdische Widerstand in den von den
Nazis besetzten Ländern. Der Gang durch dieses Kapitel der deutschen
Geschichte macht betroffen.
„Befreit, aber nicht frei – das ist
das Paradox der Juden.“ (Abraham Klausner, Rabbiner in der
U.S.-Armee, Dachau 1945)
Mit diesem Gedanken suchen wir im Tal
der Gemeinden unter Tausenden von Ortsnamen nach Vertrautem:
Karlsruhe, Bruchsal, Tübingen, Speyer sind nur einige wenige
Beispiele für die vielen jüdischen Gemeinden, die durch die
Nationalsozialisten ausgelöscht wurden.
Die Fahrt mit der einzigen Jerusalemer
Straßenbahnlinie führt uns zurück ins Stadtzentrum. Nach und nach
finden sich die Mitglieder der Reisegruppe zu Kaffee, Apfelstrudel
mit Schlagobers und Sachertorte im Österreichischen Hospiz ein und
tauschen ihre Erlebnisse untereinander aus
So sehr der Garten auch zum Verweilen
einlädt, zieht es uns weiter zur Sankt-Anna-Kirche am Löwentor
unterhalb des Tempelbergs. Hinter hohen Mauern empfängt uns eine
grüne Oase der Stille. Ganz ungewohnte Töne nur wenige Schritte
weiter: ein deutscher und direkt im Anschluss ein koreanischer
Kirchenchor erfüllen mit ihren Gesängen den Kirchenraum, der für
seine Akustik mit vier Sekunden Nachhall berühmt ist.
Der Plan eines Rundgangs auf der
Stadtmauer lässt sich leider am Freitag kurz vor Beginn des Sabbats
nicht mehr realisieren. Dank der zunehmenden Orientierungssicherheit
in den schmalen Gassen der Altstadt disponieren wir schnell um und
eilen zur Grabeskirche. Wir erinnern uns an den Film „Im Hause
meines Vaters sind viele Wohnungen“, als wir kurz nacheinander
liturgische Feiern von katholischen und orthodoxen Mönchen
miterleben. (Friederike und Monika)
Leider war er Tag der Einkehr nicht nur durch Ruhe und Besinnung geprägt, sondern auch durch einen Taschdiebstahl, bei dem neben Bargeld auch der Pass und weitere Dokumente abhanden kamen. Zum Glück unterstützte uns Tati tat-i-kräftig bei der Polizei und der Beantragung neuer Dokumente bei der Deutschen Botschaft.
Leider war er Tag der Einkehr nicht nur durch Ruhe und Besinnung geprägt, sondern auch durch einen Taschdiebstahl, bei dem neben Bargeld auch der Pass und weitere Dokumente abhanden kamen. Zum Glück unterstützte uns Tati tat-i-kräftig bei der Polizei und der Beantragung neuer Dokumente bei der Deutschen Botschaft.
Liebe Israelreisende,
AntwortenLöschenda kommen viele Erinnerungen auf und mir wird wehmütig ums Herz. Ich beneide Euch sehr. Ich bedauere auch, dass ich all das Neue, was Ihr gesehen habt, nicht miterleben konnte.
Vielleicht kann ich ja beim Nachtreffen noch an Euren Erfahrungen teilnehmen. Auch wenn ich jetzt nicht dabei sein konnte, mein Haus und Garten stehen zur Verfügung.
Noch einen schönen Tag und guten Heimflug!
Herzlichen Gruß Berta