Montag, 9. Juni 2014

Pfingstmontag, 9. Juni - Mystik, Natur und Geopolitik

Astrid, Elke & Manfred berichten: Nach einem erfrischenden Morgenbad im See Genezareth und einem geselligen Frühstück starteten wir gegen 8:30 Uhr (Ortszeit) in das Zentrum der jüdischen Mystik nach Zfat , der mit ca. 900 m höchstgelegenen Stadt des Staates Israel.

Das Stadtbild ist geprägt von orthodoxen Juden unterschiedlicher Herkunft und Tradition, u.a. sephardischen und ashkenazischen Juden. Die alten Häuser in den schmalen Gassen haben fast alle einen Balkon zur Straße hin, der es den ans Haus gebundenen Frauen ermöglichte, sich mit ihren Nachbarinnen zu unterhalten.

Die häufig an den Häuserfronten anzutreffende Farbe türkis wurde uns wie folgt erklärt (Tati): „Sollte der Teufel es wagen, in die Nähe eines solchen Hauses zu kommen, erschrickt er, weil er meint, er sei dem Himmel zu nahe gekommen und verschwindet schnellstens.“
Wir besichtigten zwei sephardischen Synagogen, Häuser der Lehre, des Lernens und des Tempeldienstes, deren Thoraschrein, wie bei allen Synagogen üblich, gen Jerusalem gerichtet ist. Hier werden in einem jüdischen Jahr die Thora, also alle fünf Bücher Moses, gelesen. Frauen, die im Unterschied zu den Männern von der Pflicht des Synagogenbesuchs befreit sind, können getrennt von den Männern am Geschehen teilnehmen.
In einer Synagoge in der Mystikerstadt Zfat

Anschließend schlenderte die Gruppe durch das Künstlerviertel: Galerien und Schmuckläden wechseln sich mit kleinen Cafes ab. Tati erklärte uns in einem der Schmuckläden die Bedeutung von Türkapseln, die an jüdischen Wohnungstüren angebracht werden und den Segensspruch des Hauses beinhalten. Daher stammt vielleicht der Spruch “Der Haussegen hängt schief!“.

Von fröhlicher Musik angelockt wurden wir Zeugen einer Bar Mizwa. 
Nach dem Genuss eines frisch gepressten Orangen- oder Kirschsaftes verließen wir Zfat in Richtung Banias an eine der Quellen des Jordan.

Wasserfall bei der Jordanquelle des Banias
Eine 1,5-stündigen Wanderung führte uns durch üppige Vegetation entlang des kleinen Flusses bis zu einem prächtigen Wasserfall. 
Danach fuhren wir weiter auf die Golanhöhen. Dort machten wir Mittagsrast in einem drusischen Restaurant, in dem wir mit herrlichem Ausblick auf einen Vulkansee ein köstliches Drusenbrot  genießen.

Aus den Golanhöhen - nach Damaskus 60 km
Und jetzt wurde es ernst. Wir fuhren zu einen Aussichtspunkt (ehemalige Verteidigungsstellung der israelischen Armee), von dem aus wir auf das syrische Kuneitra und den israelisch-syrischen befestigten Grenzverlauf schauen konnten. Die geopolitischen Erläuterungen von Tati wurden begleitet von mehreren Detonationen und Rauchwolken auf syrischem Territorium.

Blick von den Golanhöhen (Ben Tal) nach Syrien
Nach unserer Rückkehr in unser Hotel rundet ein Bad im See Genezareth den Tag ab. (Astrid, Elke & Manfred)

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